Essener Jugendverbände fordern stärkere Haltung gegenüber Rechtsextremismus
Präventionsarbeit gegen Rechts bedarf vermehrt Förderung und Unterstützung seitens Politik und Ordnungsbehörden
Als Zusammenschluss für eine offene, diverse und vielfältige Gesellschaft blickt der Arbeitskreis Jugend Essen (AKJ) besorgt auf die vielen Vorfälle rechtsextremistischer Gruppierungen in Essen. Wiederholt kommt es zu rassistischen Angriffen seitens der rechten Szene, die bedenkliche Folgen für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander haben.
Um dem entgegenzuwirken, bedarf es einer Intensivierung von präventiven Maßnahmen gegen rechtsextremistisches Gedankengut. Aufklärung und Bildungsarbeit sind dabei essenziell. Die alltäglichen Erfahrungen in der Jugendarbeit zeigen, dass destabilisierte Jugendliche durch die massiven Auswirkungen, die auch die Corona Pandemie in unserer Gesellschaft hinterlassen hat, ein leichtes Ziel für Rechtsextremisten und Rechtspopulisten sind.
Die Jugendverbände blicken mit Sorge auf die Entwicklungen und fordern mehr Angebote gegen Rechtsextremismus. Alle Akteur*innen auf kommunaler Ebene müssen dabei eingebunden werden.
Im Hinblick darauf fordert der AKJ von der Politik die Bereitstellung finanzieller Mittel für zivilgesellschaftliche Organisationen und städtische Ämter, um den dringenden Bedarf an Bildungsarbeit leisten zu können.
Angesichts der steigenden Zahl Betroffener durch Rechtsextremismus, gerade unter den Essener Kindern und Jugendlichen, spielen die Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie eine wichtige Rolle in der Präventionsarbeit. In der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen tragen die Verbände als Sozialisationsinstanz maßgeblich zur Wertebildung bei.
Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sind offen für alle Besuchenden, unabhängig von jeglicher Kultur oder Herkunft. Sie bieten Schutzräume für alle jungen Menschen in Essen. Die Einrichtungen sind bei dieser Sicherstellung auch auf die umfängliche Unterstützung der Ordnungsbehörden angewiesen.
Als Sprachrohr für Kinder und Jugendliche fordert der AKJ und seine Jugendverbände eine sichtbarere Haltung gegen Rechtsextremismus von der Stadt Essen. Rechtsextremistische Vorfälle müssen umfassend und transparent aufgeklärt werden. Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus müssen vermehrt und niederschwellig angeboten werden, sodass schon im frühen Kindes- und Jugendalter Radikalisierung und Extremismus vorgebeugt wird.
Über den AKJ:
Der Arbeitskreis Jugend Essen (AKJ) ist ein freiwilliger und unabhängiger Zusammenschluss der Essener Jugendverbände, die im Jugendhilfeausschuss der Stadt Essen vertreten sind. Mit ihrem Zusammenschluss im AKJ vertreten die Essener Jugendverbände gemeinsam die Interessen von Kindern und Jugendlichen gegenüber Gesellschaft und Politik.